Die Romuald-Höhle
Die Höhle des hl. Romuald befindet sich in der Nähe der Lim-Bucht und ist von außerordentlicher kulturgeschichtlicher Bedeutung. Man glaubt, dass hier der hl. Romuald eine Zeitlang gelebt hat, dem die Höhle als Zuhause diente, als er beschlossen hatte, sich dem Einsiedlerleben zu widmen, nachdem er das Kloster des Kamaldulenserordens in Kloštar oberhalb der Lim-Bucht bauen ließ. 1002 entdeckte er diese Höhle, in der er sich niederließ, obwohl die lokale Bevölkerung glaubte, dort herrschten Dämone und dunkle Mächte, sodass sich niemand diesem Gebiet näherte. Doch der hl. Romuald betrat die Höhle, in der er die nächsten zweieinhalb Jahre verbrachte. Den Kontakt mit der Außenwelt hielt er über einen Hirten aus dem Dorf Jural aufrecht. Nachdem Romuald die Höhle verließ, begannen sie auch andere aufzusuchen, und ab 1028 auch die Geistlichen des nahegelegenen Dvigrad, die am 19. Juni in Prozessionen den Todestag des Heiligen Romuald begehen.
Die Höhle ist 105 Meter lang und befindet sich auf 97 Meter Seehöhe. Sie birgt in ihrem Innern einige beeindruckende Säle, die Beweise über das fortwährende Leben noch seit der Urgeschichte liefern; in ihr fand man eine Vielzahl an Knochen von über 40 Tierarten (Grottenbär, Grottenlöwe, Grottenleopard, Grottenhyäne, Wildpferd, Großhirsch, Schneehase usw.) sowie Werkzeug, das bezeugt, dass sich in der Höhle Menschen aus der Altsteinzeit aufhielten. Noch eine interessante Einzelheit der Höhle sei zu erwähnen, nämlich sie ist der Lebensraum für eine Kolonie großer Mausohrfledermäuse (Myotis myotis), der heutzutage kleinsten und meistgefährdeten europäischen Fledermausgattung.
Vorübergehend geschlossen.