Geschichte
Der Ort Kanfanar selbst wird erstmals 1096 während der Amtszeit des Patriarchen Volrik aus Aquilea schriftlich erwähnt. Kanfanar entwickelte sich erst Anfang des 18. Jh. zum Gemeindezentrum; bis dahin stand es unter der Verwaltung der mittelalterlichen Stadt Dvigrad. Als in Dvigrad Malaria und die Pest ausbrachen, verließen die Einwohner die Stadt und siedelten sich in den umliegenden Dörfern oberhalb des Lim-Tals an, während die Gemeindeverwaltung und der Klerus sich in Kanfanar, dem neuen Gemeinde- und Kirchenzentrum, niederließen.
Bis zum Untergang von Dvigrad war Kanfanar ein Ort der Landwirte und Hirten. Die Häuser waren klein und niedrig und weit über das ganze Gebiet verstreut. Seine erste Blütezeit erlebte der Ort gerade während des Verfalls von Dvigrad als zahlreiche Herrenhäuser errichtet wurden. Es handelte sich um Häuser der Gemeindevorsteher und Geistlichen, wovon auch heute noch die eingemeißelten Inschriften mit Daten aus dem 18. Jh. zeugen. Die Pfarrkirche wurde Ende des 17. Jh. erbaut.
Eine neue Blütezeit erfährt Kanfanar Ende des 19. Jh. mit der Errichtung der Eisenbahnlinie nach Pula und der Abzweigung nach Rovinj, wodurch der Ort ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt wurde und das Eintreffen vieler Gewerbetreibender zur Folge hatte. Kanfanar erlebte einen Aufschwung und gestaltet sich zu einem wahrlichen Gemeindezentrum.